Die Anfänge des heutigen Spielmannszuges Münchehagen-Bad Rehburg gehen auf Mitte der fünfziger Jahre zurück, als sich einige wenige Schützenbrüder des Schützenvereines Bad Rehburg fanden, um zusammen zu musizieren. Ihre erste Bewährungsprobe hatten sie beim Schützenfest in Winzlar zu absolvieren. Nach dem plötzlichen Tod des damaligen Ausbildungsleiters K.-H. Viertaler im Jahre 1956 wurde versucht, die weitere Ausbildung der Spielleute durch eine Verbindung mit dem Spielmannszug Steinhude zu gewährleisten. Durch den Wegzug einiger Spielleute aus Bad Rehburg drohte der Zug gar auseinanderzufallen.

Im Jahre 1958 wurde dann eine andere Trommel gerührt - nämlich die Werbetrommel unter den Jungschützen in Bad Rehburg. Diese waren dann auch mit Begeisterung, Freude und Eifer dabei und gründeten daraufhin den Spielmannszug Bad Rehburg. Ein engagierter Schützenbruder, der Schneidermeister W. Büsselberg, schneiderte ihnen aus Leinenstoff für DM 5,00 eine einfache, hellgrüne Uniform. Doch schon bald setzten sich die Schützen dafür ein, dass die Spielleute eine schmucke Jacke im Schnitt wie ein Liftboy bekamen. Im Jahre 1966 fiel der Spielmannszug Bad Rehburg, bedingt durch den erneuten Wegzug vieler Spielleute, auseinander. Zu dieser Zeit wohnte der bereits erwähnte W. Büsselberg in Münchehagen und hat dort kräftig und mit Erfolg für den Spielmannszug geworben.

Am 13.04.1967 wurde dann der Spielmannszug Münchehagen-Bad Rehburg als eigenständiger Verein, mit seinerzeit 24 Mitgliedern, gegründet. Der erste Auftritt, noch in den Liftboy-Uniformen, wurde in Bad Eilsen im Kurpark absolviert. Der Spielmannszug nimmt an den Kreismeisterschaften teil und kann 1969 und 1970 auch als Sieger daraus hervortreten. Am 13.09.1970 wurde die 8. Kreismeisterschaft auf dem alten Sportplatz in Münchehagen ausgerichtet.

Es stehen allerdings nicht nur musikalische Auftritte auf dem Programm. Vereinsfahrten u. a. nach Malente (1967), an die Zonengrenze (1969), Schwarzwald (1970), Stade (1972), Rhein-Mosel-Ahr (1973), Lüneburg (1974), Weserbergland (1975), Harz (1976), Juist (1986), Cuxhaven (1986), Rhön (1988), Bürgel (1990 und 1993) Harz (1996), sowie diverse Tagesausflüge erfreuen sich größter Beliebtheit und runden das Vereinsleben ab.

Dank einer großzügigen Spende von Ferdinand Wesling konnten im Jahre 1977 neue Uniformen angeschafft werden, die auch heute noch getragen werden.

Seit 1986 ist der Spielmannszug Mitglied im NSSV und somit auch Mitglied im KSV Schaumburg e.V. Dem Kreisspielmannszug des KSV Schaumburg gehören vier Mitglieder an. Im Landesspielmannszug des NSSV ist der Spielmannszug Münchehagen mit sieben Mitgliedern vertreten.

Am 28.08.1988 wird das 30-jährige Jubiläum auf dem Schulhof in Münchehagen gefeiert. Rolf Plückhahn, der lange Jahre als Ausbildungsleiter im Mittelpunkt des Vereins stand, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er prägte den Verein in besonderer Weise. Mit seinem Tode 1992 brachen aber schlechte Zeiten herein: Das Proben an den Übungsabenden rückte in den Hintergrund, da keiner da war, der den Spielleuten etwas Neues beibringen konnte. So wurden auf einigen Mitgliederversammlungen Stimmen laut, nur noch auf dem eigenen Schützenfest spielen zu wollen, den Spielbetrieb pausieren zu lassen oder den Verein gar auflösen zu wollen. Da sich aber die meisten einig waren, den Verein nicht kampflos aufgeben zu wollen, wurden im Jahre 1999 neue Wege beschritten: Man suchte über die Musikschule Neustadt einen „professionellen“ Ausbilder, der dann auch schnell in Person von Henning Klingemann gefunden wurde.

Durch seine engagierte Arbeit werden Notenkenntnisse vermittelt, sowie an der Ausbildung aller Spielleute gearbeitet. Von den 38 Spielleuten haben vierzehn den Ausbildungsstand D1, fünf D2, sechs D3, eine C1 und einer den C3 erfolgreich an der Turner-Musik-Akademie (ehem. Bundesmusikschule) in Alt Gandersheim bestanden.

War man bislang als nicht rechtsfähiger Verein gut gefahren, folgte im Jahre 2001 die Gründung eines „eingetragenen Vereins“ mit seiner heutigen Namensgebung.

Seit dem Landesmusikfest im Jahre 2002 in Salzgitter nehmen die Spielleute wieder regelmäßig - und stets mit guten Ergebnissen - an den Landesmusikfesten des NSSV teil. Im Jahre 2005 wurde das Landesmusikfest in Hagenburg ausgetragen und durch die Spielmannszüge Hagenburg, Loccum, Rehburg und Münchehagen organisiert.

Nachdem in der Vergangenheit viele, zum Teil kuriose, Übungsräume wie die Backstube Hogrefe, Umkleideräume des alten Freibades, dem baufälligem Haus „Schlabohm“, Umkleideräume am alten Sportplatz, sowie dem Jugendhaus benutzt wurden, kann der Verein seit mehr als 20 Jahren auf die Räumlichkeiten im Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Münchehagen zurückgreifen. So finden dort die Übungsabende immer dienstags ab 18:00 Uhr statt.

Dem Spielmannszug Münchehagen gehören heute insgesamt 94 Mitglieder an, von denen 38 aktive Spielleute sind.


Vereinschronik in Kurzfassung

1958	Gründung des Spielmannszuges Bad Rehburg
1967	Neugründung als Spielmannszug Münchehagen - Bad Rehburg
1977	Dank einer großzügigen Spende von Ferdinand Wesling können neue Uniformen angeschafft werden, die auch heute noch getragen werden.
1986	Eintritt in den NSSV und den KSV Schaumburg
1988	30-Jähriges Jubiläum wird gefeiert. Rolf Plückhahn wird das Bundesverdienstkreuz verliehen.
1992	Ausbildungsleiter und Gründungsmitglied Rolf Plückhahn, der den Verein in besonderer Weise prägte, verstirbt. Für den Verein beginnt eine schwierige Phase. Die weitere Ausbildung der Spielleute in Eigenregie gelingt nicht. Das Leistungsniveau und die Stimmung im Verein sinken kontinuierlich.
1999	Henning Klingemann kann als Ausbildungsleiter gewonnen werden und richtet den Verein musikalisch neu aus. Anja Hockemeier, Denise Kuhlmann und Ulrike Abel nehmen als erste Spielleute des Vereins am D1-Lehrgang teil. Thomas Kleine und Kerstin Brandes übernehmen als Vorstand die Leitung des Vereins.
2001	Namensänderung in „Spielmannszug Münchehagen e.V.“
2002	Auftritt beim Landesmusikfest in Salzgitter. Nach vielen Jahren Abstinenz bei Wertungsspielen, beginnen die Spielleute wieder regelmäßig an den Landesmusikfesten des NSSV teilzunehmen.
2005	Landesmusikfest in Hagenburg wird durch die Spielmannszüge Hagenburg, Loccum, Rehburg und Münchehagen organisiert
2008	Der Verein zählt 94 Mitglieder, von denen 38 aktive Spielleute sind.